Mal ein Text. zwar kein Gedicht, aber auch von mir.

Eure lyrischen Werke

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Mal ein Text. zwar kein Gedicht, aber auch von mir.

Postby Pathgalen » Sunday 21. March 2004, 03:41

Ich habe im letzten Jahr auf ein paar Mittelalter Veranstaltungen an einem
Pestumzug
teilgenommen. In diesem wird die Pest dargestellt. Dabei nehmen die Teilnehmer
verschieden Rollen ein. Sieche (als Pestkranke, oder schon Tote), Geissler, Wachen etc.....
Ich habe bisher einemal einen Toten Famileinvater gespielt (siehe der Vater) und
einen Geissler (siehe der Geissler) gespielt. Und dazu im nachhinein Kurzgeschichten
geschrieben.
Der Text Das Kind habe ich geschrieben ohne die Rolle gespielt zu haben...

Meinung zu dem Text könnt ihr mir gerne als PM schicken oder hier hinten
Anfügen....
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Postby Pathgalen » Sunday 21. March 2004, 03:46

Der Vater
Wir liegen in einer einsamen Gasse auf ein wenig Stroh, und frieren.
Immer wieder frage ich mich warum. Pest, ich kann es nicht mehr leugnen. Pest, aber warum,
was habe ich getan das Gott mir so zürnt. Das ist nicht gerecht, nichts tat ich was die Priester
uns verboten. Ich ging in die Kirche und betete jeden Sonntag wie es der Herr uns gebietet.
Dennoch habe ich die Pest über mich und mein Weib Ash gebracht. Sie liegt an meiner
Seite und hustet, ich sehe wie etwas rotes schleimiges aus ihrem Mundwinkeln tropft. Wenn
ich nur wüste wie ich ihre Schmerzen und ihr Leiden lindern könnte. Doch ich bin selbst zu
schwach. Gestern fingen die Beulen die mich zeichnen aufzuplatzen. Gelber Eiter quoll aus
ihnen hervor, da war ich gewiss, dass ich des Todes bin. Ich hoffte so sehr das es nichts arges
war, vergebens. Jede Bewegung schmerzt und die Luft läst meine Brust beim atmen brennen.
Leugnen nutzt nichts mehr ich habe die Pest und ich werde an ihr sterben, bald. Wir haben das
Haus verlassen damit sie uns nicht finden und wir in Frieden sterben können. Aber ich habe
doch gebetet, für mich und die meinen wieder und wieder. Auch jetzt richte ich mein Wort an
den Herrn hoffend, dass er uns erspart, auf einen Karren geworfen zu werden, zu schwach zu
rufen dass man noch lebt. Zu schwach zu zeigen das man noch bei Bewusstsein ist. Ich weiß
was man mit den Leichen macht, sie werden mit Kalk bestreut und verbrannt. Ich bete zu
Gott, dass ich tot bin wenn sie uns finden, bete das mein Weib mit mir auf dem Weg ins
Paradies ist. Ich bete um ein Ende der Leiden. Doch was soll nur aus der kleinen Beatrice
werden, sie ist doch erst 5 Jahre alt ist das alles was sie von der Welt gesehen haben soll? Sie
hat doch noch ein Leben vor sich. Sie liegt an der Brust ihrer Mutter und schläft, Ich höre
Ash wieder Husten, sie stöhnt und erbricht ein wenig Blut, ich blicke in ihre angstverzerrten
Augen. Doch ich kann ihr keine Erleichterung verschaffen. Es gibt kein Kräuterlein gegen das
was wir in uns tragen. Beatrice schreckt bei dem husten ihrer Mutter auf ?Aber Mama was ist
den geht es dir gut, hast du Schmerzen??, tapfere Ash als sie dem Kind sagt das nichts sei
und das es bald vorbei sei. Glaubt sie das wirklich? Auch sie muss wissen dass wir des Todes
sind. Oder sagt sie es nur damit das Kind sich nicht ängstigt. Zum sprechen habe ich nicht
mehr die Kraft und mir fallen die Augen zu. Plötzlich höre ich trommeln, ich weiß nicht wie
lange ich geschlafen habe, als ich die Augen öffne sehe ich wie Ash an meiner Seite liegt.
Schläft sie oder hat sie es bereits überstanden und wartet im Himmel auf mich? Ich höre
Trommeln, ein Fest? Ich höre wie sie näher kommen, dann sehe ich sie die Trommler und
höre ihre Rufe ?He Rote kommt heran, bringt Kalk und Wagen. Hier sind Kadaver die des
Feuers bedürfen.? Mein Körper Schmerzt ich bin unfähig mich zu bewegen oder zu rufen. Ich
bin noch nicht tot. Ich bin zu schwach zu rufen. Dann sehe ich sie, die in Rot gekleideten mit
den Ledermasken. Es gibt keine Rettung mehr, wenn ich nicht bald denn letzen Weg antrete
wird das Feuer das Werk der Pest vollenden. Schritt um Schritt kommen sie näher. Ich
bemitleide sie, sie mögen noch gesund sein, glauben sie wirklich das ihrer Lederne Masken
sie vor dem was mich gefällt hat schützen wird. Manch einer von ihnen wird bald selbst auf
diesem Karren landen. Gleich sind sie bei mir, Zuerst heben sie Ash auf den Wagen, sie regt
sich nicht, ich hoffe das sie schon tot ist. Meine Ash ich weiß noch wie wir uns kennen
lernten. Meine Ash mit den golden Haaren, ich kannte sie seit meiner Kindheit, doch erst
beim Erntedank vor 6 Jahren entdeckte ich wie schön sie ist, sah das Licht in ihren Augen. Ihr
Vater gab uns seinen Segen, wir heirateten. Ich zog mit ihr in die Stadt, als gelernter Schmied
gab es dort viel zu tun und wir führten ein gottesfürchtiges Leben nur ein Jahr später erblickte
Beatrice das Licht der Welt. Das waren glückliche Tage. Schreie, jemand schreit. Es ist
Beatrice mein blauäugiges Kind. Der Schatz von Ash und mir. Als ich langsam zu Sinnen
komme, fange ich an zu verstehen was mein Sonnenschein schreit ?Sie sind nicht tot, sie sind
nicht tot, sie schlafen doch nur.?
?Sei still du dummes Göre, sie haben die Pest! Des Todes sind sie, die Wachen nicht mehr
auf. Die habe es hinter sich!? Erwidert ihr ein Roter und ruft ?He Schwarze kommt heran, hier
rührt sich noch ein Gör! Packt sie zu den anderen!? Die kleine steht auf will auf den Roten zu
erhebt ihre Fäuste und will den Roten Schlagen, als dieser gerade Ash auf den Karren
wirft. ?Bleib mir vom Leib verfluchtes Kind!? Schon ist ein Schwarzer zur stelle und stößt sie
unsanft zu Boden. Als sie sich wieder aufrappelt sehe ich Blut an ihrer Stirn. Ich bin zu
schwach um ihr Beizustehen, zu schwach um Widerwort zu geben las jemand mich mit einem
Stock in die Seite sticht. Ich höre ein paar Worte die er sagt: ?.Der hier... hinüber...auf den
Karen..?. Rau packen sie mich auf den Wagen als mein Kopf zur Seite kippt sehe ich meine
kleine Beatrice wie sie mit anderen in einem aus Stangen gebildeten Pferch weggeführt
werden, ich sehe wie sich auf ihrer Wange Blut und tränen mischen. Ich höre sie noch rufen
?So lasst mich doch zu meinen Eltern, sie Schlafen doch nur! Sie Schlafen doch nur...?Dann
umfängt mich langsam gnädige Dunkelheit, mein Gott lass Beatrice nicht so Leiden wie du
mich leiden ließest. Sie hat keine Schuld auf sich geladen, Lass sie bitte nicht leiden.......
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Postby Pathgalen » Sunday 21. March 2004, 03:55

Das Kind
Mir ist kalt, es ist dunkel. Warum sind wir von zuhause weg?
Mama hat gesagt wir gehen zu Oma und Opa, aufs Land. Papa meinte in das es auf dem
Land besser für uns ist. Papa ist Schmied, doch ihm geht es nicht gut, seit letztem Sonntag
war er nicht mehr in der Schmiede. Er hat so komische Beulen am Hals, gestern ist eine
von ihnen aufgegangen, da kam gelbes Zeug raus, es roch so komisch, Papa meinte die
gehen wieder weg. Mama hustet oft, sie sieht so blass aus. Sie zittert wenn sie hustet und
spukt auch etwas, als ob ihr schlecht wäre. Ich habe Angst wenn ich Mama in der Latrine
husten höre, Mama muss gesund werden, Mama soll es gut gehen. Als wir heute vom Bader
kamen, um Tinkturen für Papa zu hohlen, haben wir so seltsame Männer
gesehen, die haben sich selbst mit Peitschen gehauen, als ob sie Pferde wären. Einer
von ihnen rief irgendwas von Gott Sünde und Strafe gerufen, was meint der damit. Ich
wollte mir das ansehen, aber Mama hat mich weggezogen:? Papa wartet Beatrice!?
Zuhause habe ich gefragt was die komischen Menschen wollten. Mama sagt, dass
Gott böse Menschen straft die böses tun. Mama und Papa sind lieb, sie haben nichts
getan. Als Papa davon hörte sah er aus als ob er Angst hätte, und sagte wir gehen
zum Oma und Opa. Auf dem Land werden wir gesund. Ich musste heut morgen
auch husten, aber nur ganz kurz. Mama sagt das sei nichts arges. Ich erschrak
mich als sie plötzlich aus der Nase blutet, sie wischt es schnell weg, sie tat so als ob
nichts wäre. Mama tut so als ob nichts war, aber ich habe es doch gesehen.
Papa will das wir zu den Großeltern gehen und die Stadt verlassen. Aber was ist mit
Ole und meinen Freunden, die sind doch hier, ich will hier nicht weg. Mama sagt
das wir nicht lang bleiben nur bis es uns besser geht. Mama ist so schwach sie
wollte heute nichts essen, Papa meint das ändert sich wenn wir bei Oma und Opa sind.
Papa hat die Tür ganz feste zugemacht, warum gehen wir nur durch so kleine Gassen,
als wir letztes mal, zu Oma und Opa sind, sind wir doch über den Marktplatz
gegangen. Papa meint das ist so kürzer und sagt es ist ein Spiel, so dunkle Gassen
zu benutzen, wie versteck spielen sagt er. Wir gehen schon so lange warum sind
wir noch in der Stadt. Mama muss sich an de Wand abstützen, sie hustet so laut obwohl
sie sich die Hand davor hält. Sie sagt sie brauch eine Pause, nur kurz ausruhen,
Papa will sich auch ausruhen. Wir setzten und in die dunkle Gasse, in der wir gerade
sind. Mama fallen die Augen zu, Papa sagt ich soll auch schlafen. Er passt schon auf.
Ich kuschle mich an Mama warum ist sie nur so warm. Ich mach die Augen zu
und schlafe auch, Papa passt auf. Mama hustet plötzlich und schüttelt sich, sie spukt
etwas rotes auf die Gasse, aber sie hat doch gar nichts gegessen. ?Aber Mama was
ist denn geht es dir gut, hast du Schmerzen??, sie sagt es sein nichts, das hört bald auf.
Papa schaut gruselig aus mit dem Beulen am Hals, doch er meint wir ruhen noch
ein wenig. Plötzlich ist es so Laut, da sind Trommeln, Ole hat auch eine nur seine
ist leiser. Wollen die Leute was feiern. Plötzlich kommen Leute um die Ecke,
die haben so seltsame Sachen an. Ganz schwarz sind die Angezogen, kommen die
von der Kirche? Einer von ihnen Ruft was als er uns sieht, aber nicht zu uns, er will
dass ein Roter kommt, was hat der schwarze Mann nur mit Feuer und Kalk? Plötzlich
taucht ein Mann der noch seltsamer gekleidet ist. Ganz Rot und so seltsame Maske,
die Machen mir Angst Mama, aber Mama schläft so fest. Papa hat die Augen offen
und schaut von mir zu den Wachen, aber sagt nichts. Sie kommen näher. Einer von den
Roten Männern sticht Mama mit einem Stock in die Seite, und ruft nach hinten, holt den
Karen die ist tot, das stimmt nicht sie ist nicht tot, sie ist meine Mama und schläft. Da
kommen noch mehr von den roten Männern als sie Mama packen schrei ich die Männer
an: ?Sie sind nicht tot, sie sind nicht tot, sie schlafen doch nur.? Einer der Roten schreit
mich an, was habe ich getan warum ist der Mann sauer auf mich:? Sei still dumme Göre,
sie haben die Pest! ... Die haben es hinter sich?, aber sie schlafen doch nur sie waren
erschöpft sie schlafen doch nur. Der Rote ruft einen Schwarzen heran er soll sich um
mich kümmern. Aber ich will bei Mama bleiben, der schwarze Mann schiebt mich
mit einem Stab zur Seite. Als sie Mama auf einen Karen heben, schrei ich das
sie doch nur schläft ich geh auf den Mann mit meinen Fäusten los damit er mich hört.
Plötzlich liege ich auf der Straße, mein Kopf tut weh, warum ist da Blut an meiner Stirn?
Ich stehe auf jemand hilft mir, ein Weib, sie sieht auch krank aus. Der Mann schaut
mich so böse an. ?Bleib mir vom Leib verfluchtes Kind!?, die Weib nimmt mich an der
Hand und sagt, dass es bald wieder alles gut ist. Ich sehe wie sie Papa auf den Karen werfen.
Sein Kopf fällt zur Seite und schaut Papa mich an, warum läuft da Blut aus den Augen.
Ich will zu Mama und Papa. Doch da sind plötzlich überall Stangen und schwarze Männer
um mich. Ich versuch zu Papa zu kommen, sie schlafen doch nur, die Roten Männer
dürfen nicht so gemein zu ihnen sein. Als versuch an den Stangen vorbei zu kommen
werde ich von einem der schwarzen Männer zurück in die Mitte gestoßen. Ich stolpere
fast, doch eine Weib fängt mich, ?Bleib bei mir kleines, du siehst deine Eltern bald
wieder.? Die Weib sieht auch krank aus, wie die anderen auch die mit ihr diesem Kreis sind.
?Last sie doch gehen ....doch nur ein Kind,... ohne Schuld..? sagt die Weib zu denn
schwarzen Männern. ?Sie ist Schuldig, wie ihr alle...sie wird brennen wie ihr alle? brüllt
ein schwarzer Mann als er die Weib in die Mitte stößt. Warum schauen uns die schwarzen
Männer nur so böse an, wir haben ihnen doch nichts getan. ?Ich will zu meinen Eltern,
sie sind nicht tot, sie schlafen doch nur!? schreie ich, doch der Schwarze Mann der mich
gestoßen hat, brüllt mich nur an, ?Sie sind tot du dummes Balg, bleib im Kreis komm mir
nicht nah!? Sie treiben uns weiter die Weib hält mich an der Hand, Sie ist fast so warm wie
Mama. Ein Mann der auch krank aus sieht wird in den Kreis gestoßen, er bricht hustet und
bricht zusammen, Mama hat sich auch so angehört. Einer der Schwarzen brüllt ihn an er
solle sich die Hand vor dem Mund nehmen und gefälligst aufstehen. Eine der Frauen hilft
ihm auf sie hat auch so Beulen wie Papa am Hals, was haben sie nur alle. Ich will zu Mama
und fange an zu weinen. Die Weib tröstet mich und meint das alles bald vorbei ist. Warum
richt es hier so seltsam, als ich mir mal Haare an der Kerze verbrannt habe roch es so
ähnlich, jetzt ist es nur schlimmer. Warum werden wir auf einen roten Schein zu getrieben.
Es wird wärmer, vorne schreit eine Weib, wo sind Mama und Papa. Die Weib meint zu mir
ich soll keine Angst haben es geht ganz schnell.
Was meint sie nur, wo ist Mama. Plötzlich ist da ein großes Feuer, aber mir ist gar nicht kalt,
was sollen wir da nur. Es stinkt, nach verbrannten Haaren, was sollen wir da nur, wo ist Mama.
Sie treiben uns weiter auf das Feuer zu. Es ist so groß, warum schreien da vorne Leute. Was
sollen wir nur da. Plötzlich sind die Leute vor mir weg, das Feuer vor mir ist so heiß, Papa
sagt ich darf nicht so nah ans Feuer, damit ich mich nicht verbrenne. Plötzlich
Stößt mich wer von hinten auf das Feuer........
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Postby Pathgalen » Sunday 21. March 2004, 04:05

Ich sehe das Volk wie es uns anstarrt. Ich spüre wie die Striemen meiner Geissel in mein
sündiges Fleisch schneidet, in dem Schmerz werde ich mein Heil finden in unsere Buße die
Vergebung. Ich zähle die hiebe nicht, auch wenn ich sie spüre, ich muß mein Fleisch strafen.
Der Geist ist willig aber das Fleisch ist schwach. Die Schwäche kann überwunden werden so
denn man festen Glaubens ist.
Eine blonde Frau, ich hör sie rufen ?Papa wartet Beatrice!?, als sie ihr Kind wegzieht. In
ihrem Gesicht sehe ich bereits die ersten Zeichen der Strafe, die der Herr uns auferlegt hat. Ihr
Gesicht ist durch die Sünde gebrandmarkt mit der Pest, die der Herr uns geschickt um die
ungläubigen Sünder von der Erde zu tilgen. Will sie denn nicht, das dass Kind errettet wird?
Ich bette für das arme Görr, auch wenn es in Sünde lebt. Wie sie alle. Sie erkennen nicht das
nur in der Buß nur in der Kasteiung des sündigen Fleische noch Hoffung für uns ist.
Der Herr ist mit uns, er weiß das wir rechtens sind. Nur in Sühne und Buße können wir
Erlösung finden. Nur unsere Buße, zeigt dem Herrn, das wir es sind die wirklich glauben, das
wir es sind die es verdienen das diese Strafe von ihnen genommen wird.
Ich höre den Bruder das Volk anrufen. Er ruft auf das Pack erkennt in welcher Sünde es doch
lebt. Ich höre die Worte, die er spricht die Wort mit dem er auch uns von seiner Vision
erzählte:
Ich aber sage euch, ich erlebte eine Vision. Gott sprach zu mir er. Und er kündet mir
von dem Verfall den er in den Menschen sieht, ob der Sünde die er überall erblicket.
Auch ich sah die Sünde um mich, ich sah die Paffen runder und runder werden wie sie
im Suff am Tische liegen und sich in ihren goldbestickten Gewändern suhlen. Ich sah
wie Nonnen, die dem Herrn geweiht, Kindlein austragen. Ich sah wie sie mit Geld ihre
Sünden auszahlten, als ob sie nichts von wahrer Buße wüsten. Ich sah das unser Herr zu
recht gar zornig auf die Menschen sei. Ich flehte um Gnade für die Menschen, da sicher
welche sein, die wahren Glaubens sind.
Und Gott sprach zu mir, er würde uns drei Zeichen schicken auf das wir erkennen das
das Ende Nahe ist. So denn nicht die Mensch zu wahrem Glauben finden. Er sprach von
zwei Türmen die fallen würden, von Fluten die hereinprechen und vom schwarzen Tot
der alle Sünder ereilt.
Ich frage euch, sind denn nicht zwei Türme jenseits der Wasser gefallen auf das sie
gleich dem Erdboden seien?

Meine Brüder und ich stimmten ein Die Türme sind gefallen!
Ich frage euch ward nicht im Osten ein große Flut das Not und Tot dort ward?

Meine Brüder ich antworteten Wasser bedeckte das Land und die Not war groß!
Doch nun ward ich gewahr des letzten Zeichen das der Herr mir als Bote des Endes
Offenbarte. Die Pest, der schwarze Tot, er schreitet durch die Gassen,
erholt sich die Sünder und wird uns alle hohle so denn wir unseren Glauben nicht beweisen.
Ich sage euch tuet Buße bestraft euer sündiges Fleisch, auf das der Herr erkenne, dass
ihr erkannt habt, wo ihr fehlet und dass ihr seine Gnade doch erhofft. Tuet Buße, straft
euer Fleisch. Erkennt die Sünde um euch und blickt ihr ins Gesicht und beweist die
Stärke eures Glaubens vor dem Herrn.

Sie gaffen uns an, ich höre Rufe:? Ihr seid doch verblendet ihr Narren!?, ?Die Kirche wird
euch schon zeigen was Buße heißt!? Ja erkennen sie denn die Zeichen nicht? Um uns die
Sünde und sie verschließen ihre Augen davor, wir sind es doch die wahrlich den willen des
Herrn erkennen. Die Kirche was hat sie schon noch mit dem Herrn zu tun, dem Teufel
huldigen sie doch, der Teufel ward es durch denn sie das Volk auspresst und glauben machten
es sei für den Herrn. Ich rufe sie an ? Seht doch euren Bischof fett wie er durch den Zehnt
geworden ist, seht wie er sich mit gold behängt. Jesus Christus war ein einfacher Mann!
Sollten die Paffen den nicht ihm des Herren Sohn nacheifern! Der Bischof predigt dem
Mammon, dem falschen götzen und ihr erkennt es nicht?? Ich höre die jemanden rufen
?KETZER? ein fauler Apfel trifft den Bruder neben mir, er rührt sich nicht und kasteit sein
Fleisch, das ist wahrer Glaube. Sie können uns nicht tun. ?So erkennt doch, dass ihr in Sünde
lebt, erkennt und bekennt, tutet Buße auf das der Herr gnädig zu euch sei!
?
Dann höhre ich andere Stimmen ?Macht Platz Pack, bildet eine Gasse! Die Pest ist in der
Stadt, macht euch hinfort, oder wir jagen euch mit den Siechen aus der Stadt!?
Die Pest wir wussten es, die Pest wird alle hohlen die nicht wahren Glauben beweisen. ?Seht
doch das Zeichen das uns der Herr gesandt hat sehet und beweist Sühne, geiselt euer
Fleisch, auf das der Herr in euch den Glauben erkennt.?.
?Wachen packt dieses Irren, sie machen das Volk noch wild, packt sie schleift sie vor den
Bischof, soll er entscheiden was mit ihnen geschieht.? Ja erkennt er denn nicht, dass nur
wahre Sühne die Pest noch von uns nehmen kann? Es ist die Strafe Gottes für ihre Sünden!
Eine Schwarz gekleidet Wache greift mich, ?Aber Bruder erkennst du denn nicht ..? ?Halt
dein Maul Irrer!? Er packt mich und schleift mich zu meinem, sie werden gehalten von einem
Gatter aus Stäben, umringt von schwarzen Wachen. Wir werden getrieben, durch die Menge
die eine Gasse bilden. Und weiter Gaffen. Meine Brüder und ich rufen das Volk auf doch die
Zeichen zu erkennen, zu erkennen und ihr Fleisch zu strafen. Die Wachen stoßen wieder und
wieder zurück. Sie haben nie begriffen das sie uns niemals richten können, noch das ihrer
Taten gegen uns vor dem Herrn bestand haben. Wir gehen den rechten Weg. ?Lass ab von
dem Volk, du Wahnsinniger? brüllt mir eine Wache ins Gesicht.?Aber Bruder vestehst du..?
?Halt dein verfluchtes Maul!? und stößt mich zurück in den Kreis. Langsam kommen wir
vorwärts, ich erkenne den Weg, wir bewegen uns zu den Pforten des Doms. Wollen sie etwa
ein Urteil von dem Falschen Propheten. Er der nur noch seinem eigenes Wohl denkt und
keinen Gedanken an das Volk verschwendet. Was erwarten sie von ihm. Nur noch ein paar
Schritte sind es und dann erreichen wir den Platz wo sie ihren falschen Götzen huldigen.
Wieder und wieder rufen wir das Volk auf, doch es will nicht hören.
Wir bleiben stehen vor den Pforten des Tempels der nicht mehr länger dem Herrn geweiht
sind. Langsam öffnen sich die Pforten die doch in die Hölle führen. Die Nonnen die vor dem
Zug schritten mit ihrem Weihrauch und ihren Gebeten die doch nicht den Herrn erreichen da
sie zur Buße bereit sind, knien nieder als der falsche Prophet in der Tür erscheint. Abfällig
blickt er über das Volk. Er ruft den Hauptmann zu sich? Hauptmann, was geht hier vor sich??,
der Hauptmann sagt ihm das es die Pest sei die in der Stadt ist und das es die Siechen sind die
sie hier mit sich führen. Der Bischof wagt es zu predigen, er wagt es Worte aus dem heiligen
Buch in den Mund zu nehmen. Einer meiner Brüder versucht aus unserem Gatter
auszubrechen, als die Wachen in zurückschleifen, gelingt es einem anderen Bruder
auszubrechen. Er ruft den Pfaffen ?Du falsche Prophet, den Teufel bettest du an hinter deinen
bunten fenstern wenn du von deinem Golden Tellern ist, während das Volk hungert.? Er kann
nicht weiter sprechen als eine Wache auf einen Wink hin, ihn hart mit einer Stange schlägt.
Andere Wache schlagen ihn auch und schleifen ihn zurück. Eine Wache schreit mich an ?Auf
die Knie, erweise dem Bischof deine Ehrerbietung!? Als ich mich weigere vor dem Falschen
Propheten, auf die Knie zu gehen werde ich von der Wache hart zu Boden geschlagen. Sie
hält mich mit einer Hand auf den Knien. Meinen Brüdern ergeht es nicht anders. Der falsche
Bischof fängt wieder an zu Predigen, er redet von der Apokalypse, davon das die Sündigen
getilgt werden müssen von der Erde. Er befiehlt den Wachen die Siechen außerhalb der Stadt
zu verbrennen. ?Und was ist mit diesen hier?? fragt der Hauptmann. ?Bring sie hinaus mit den
Siechen, sollen sie doch brennen wenn sie so gern Buße tun wollen!? Verstehen sie denn
nicht, Buße ist die uns vor der Pest befreien kann. ?Ehrwürdiger Bischof, mögt ihr noch
meine Männer und mich segnen, da wir doch euerem Wort folge leisten, auf das uns die Pest
nicht anrührt??, Beiläufig spricht der Bischof einen einen Segen und schlägt ein Kreuz. Da
packen uns die Wachen und zerren uns auf die Füße. Sie schleifen uns weiter aus der Stadt.


P.S.
Das ich in dem Text die Sache mit dem Fall der zwei Türmen aufgreife,
hat keinen Politischen Hintergrund. Das wäre eigentlich ein
Grund gewesen diese Sache als Zeichen aus dem Text zu streichen.
Da jedoch in den beiden Pestzügen (Kassel, Hamburg) in dennen ich als
Geißler teilgenommen habe, dieses Ereigniss als Zeichen in der
Geisslerpredigt benutzt wurde, habe ich sie auch hier in meinen Text
übernommen. Hoffe mal mir nimmt das hier niemand übel. Wenn diese
Übelaufstößt lass ich mir was anderes einfallen und streich die Türme.
Bis dann
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